I was absorbed by my thoughts, I was winding down. There was a break between the nine months of pregnancy and the moment of the water breaking. A whole day that felt like a soundless break afterwards.
The water was running down between my legs and my thoughts were tying into knots very quickly. I forgot every bit of instruction and advice. All by myself, my baby and I were working to make the first step towards independence. I was extremely nervous and did not remember how I’d planned to go through this process. During the preparation I had made up a lot of fantasies. I wanted to have a long, orgasmic delivery, I wanted to dance, cuddle, and in the end give birth in the water. Yet, everything happened so quickly that I was not able to realize any of those plans.
After the euphoria of the first hours, followed the flood-like arrival of my child. The breaks in-between the contractions became rapidly shorter. I was unable to think and was lead by intuition. I pressed, shivered, and screamed until my body was exhausted. I felt that my body would burst to enable the baby’s path into the world. I was only an animal, I returned to my origins. There were only low sounds and physical strain. When I thought I was not able to make it and that he would not come out, he was pressing his head out of my vagina and I heard him live. He cried and freed his lungs from the water. Following that his whole body appeared and, therefore, my motherhood as well. I caught him and stood there for a moment with him on my arm, without knowing what would happen next.
There he was, a boy, complete and alive. He was perfect. But did I maybe want a girl instead? I was then asking myself why people take the conscious decision to reproduce and why they even want to determine the sex. It is not about survival of the species anymore, but about pride and narcissism.
The coming weeks were very hard: I had to get used to the fact that my time and my body did not exclusively belong to me anymore. I was the thread of communication between my baby and the world. The following days I kept wondering how a complete human being could be created from nowhere. Despite my personal experience, the whole process remains inexplicable to me.
3 von 3:
Phase Drei des Gebärens
( Das Austreiben und Die Erkennung)
Ich war in meine Gedanken versunken, ich habe abgeschaltet. Es gab eine Pause zwischen den neun Monaten der Schwangerschaft und dem Moment des Blasensprungs, ein ganzer Tag, der sich im Nachhinein wie eine lautlose Pause angefühlt hat.
Das Wasser lief zwischen meinen Beinen hinunter und meine Gedanken verknoteten sich sehr schnell. Ich vergaß jede Instruktion und Rat. Ich war alleine ausgeliefert, mein Baby und ich arbeiteten, um den ersten Schritt Richtung Unabhängigkeit zu machen. Ich war sehr nervös und wusste nicht mehr, wie ich den ganzen Prozess machen wollte. Während der Vorbereitung hatte ich mir sehr viele Fantasien ausgemalt. Ich wollte eine lange, orgasmische Entbindung haben, ich wollte tanzen, kuscheln und letzten Endes im Wasser gebären. Es lief aber alles so schnell, dass kein Plan verwirklicht wurde.
Nach der Euphorie der ersten Stunde kam das schwallartige Kommen meines Kindes. Die Pausen zwischen den Wehen wurden rasant kürzer, ich konnte nicht mehr denken und wurde von meiner Intuition geführt. Ich drückte, zitterte und schrie bis mein Körper nicht mehr konnte. Ich fühlte, dass mein Körper zerreißen würde, um dem Baby den Weg auf die Welt zu ermöglichen. Ich war nur ein Tier, ich kehrte zurück zu meinem Ursprung. Es gab nur tiefe Laute und körperliche Anstrengung. Als ich gedacht habe, dass ich es nicht mehr schaffe und er nicht mehr kommt, drückte er sein Kopf durch meine Scheide und ich hörte Ihn leben. Er schrie und befreite seine Lungen von Wasser, danach kam sein ganzer Körper und damit meine Mutterschaft. Ich fing ihn und blieb eine Weile mit ihm auf den Armen stehen, ohne richtig zu wissen, was als nächstes kam.
Da war er, ein Junge, ein ganzer und lebendiger. Er war perfekt. Hätte ich aber vielleicht ein Mädchen haben wollen? Ich fragte mich dann, warum Menschen sich bewusst entscheiden, sich fortzupflanzen und sogar das Geschlecht bestimmen wollen. Es geht nicht mehr um das Überleben der Spezies, sondern um Stolz und Narzissmus.
Die nächsten Wochen waren schwer, ich musste mich daran gewöhnen, dass meine Zeit und mein Körper nicht mehr nur mir gehörten. Ich war der Faden der Kommunikation für mein Baby mit der Welt. An den folgenden Tagen wunderte ich mich ständig wie ein kompletter Mensch aus dem Nichts kreiert werden konnte, der ganze Prozess war mir trotz des Erlebens unerklärlich.